Biostatistik hat in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung im Healthcare-Sektor und anderen Branchen bekommen, die sich auch auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt. Grund genug, sich diesen Forschungsbereich etwas näher anzuschauen.

Was ist Biostatistik?

Biostatistik, auch Medizin-Statistik oder medizinische Statistik genannt, ist ein Teilbereich der Statistik. Sie wird in der medizinischen Forschung angewandt und basiert vor allem auf der Anwendung mathematischer Verfahren. Neben Stochastik spielen statistische Verfahren sowie Wahrscheinlichkeitsrechnungen eine wichtige Rolle. Im Berufsalltag von Biostatistiker*innen spielen große Datenmengen (Big Data) und KI eine immer größere Rolle. Beides ermöglicht, Prognosen und Wahrscheinlichkeiten noch präziser aufzustellen.

Wichtige Aufgaben der Biostatistik bestehen in der Konzeption, Durchführung und Auswertung von Studien. Das können Studien für die Pharmaindustrie und Forschungseinrichtungen ebenso sein wie für Behörden oder die Lebensmittelindustrie.

Wichtige Verfahren in der Biostatistik

In der biologischen Forschung verwendet die Biostatistik u.a. Hochdurchsatzmethoden, um Genome zu sequenzieren oder sogenannte Microarrays auf DANN auszuwerten. Die enormen Datenmengen erfordern biostatistische Methoden, damit zielführende Analyseergebnisse gewonnen werden können. Die Biostatistik wird in diesem Bereich häufig auch als „Systembiologie“ bezeichnet.

Klassiker der Statistik wie Regression oder Korrelation werden in der Biostatistik auch angewandt. Hinzu kommen moderne Verfahren, die mithilfe von maschinellem Lernen durchgeführt werden. Das können z.B. neuronale Netze oder auch sogenannte „Support Vector Machines“ sein.

Typische Einsatzgebiete für die Biostatistik

Biostatische Verfahren finden in diesen Bereichen besonders häufig Anwendung:

  • Klinische Forschung bzw. klinische Studien: Um die Wirksamkeit bestimmter Medikamente, Medikamentengruppen oder Wirkstoffe zu untersuchen, benötigen Pharmakonzerne oder Zulassungsbehörden Expertinnen und Experten, die große Datenmengen auswerten und Studien planen können. In diesem Fall übernehmen Biostatistiker*innen die Aufgaben. Sie stellen Versuchsgruppen zusammen oder ermitteln z.B., wie groß die Versuchsgruppen sein müssen, damit die Ergebnisse auch relevant sind.
  • Lebensmittelforschung: Die Biostatistik kann in der Ernährungsforschung und -wissenschaft z.B. Fragen beantworten, welche Auswirkungen ein bestimmtes Nahrungsmittel oder ein Nährstoff auf welche Bereiche des Körpers haben kann. Ebenso kann mit Hilfe biostatistischer Methoden ermittelt werden, ob bestimmte Nahrungsmittel Krankheiten auslösen können. Die Biostatistik kann somit einen großen Beitrag zur Lebensmittelsicherheit leisten.
  • Präventivmedizin: Biostatistiker können Forschungseinrichtungen dabei unterstützen, die Auswirkungen bestimmter Lebensstile oder Gewohnheiten auf die Gesundheit zu erforschen. Hierfür kann die Biostatistik passende Studien generieren. Biostatistiker*innen können auch vorhandene Studienergebnisse auf der Basis vordefinierter Verfahren zusammenführen und so z.B. Großstudien durchführen, ohne neue Daten erheben zu müssen.

Jobanforderungen im Bereich Biostatistik

Biostatistiker*innen verfügen in der Regel über einen universitären Abschluss in Mathematik, Statistik oder sogar in Biostatistik. In der Forschung sind Master- und Doktortitel üblich. 

Wer im Bereich Biostatistik tätig sein möchte, sollte problemorientiert arbeiten können und ein großes Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Nicht selten hängen wichtige strategische Entscheidungen in Konzernen von der Vorarbeit der Biostatistik ab.

Die Beschäftigungsmöglichkeiten als Biostatistiker*in sind vielfältig. Typische Arbeitgeber sind Pharmakonzerne, Lebensmittelverarbeitende Unternehmen, Behörden oder Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens. 

Biostatistik – gute Aussichten für Jobsuchende

Mit der zunehmenden Digitalisierung stehen Konzernen und Unternehmen sowie Behörden und Forschungseinrichtungen immer mehr Daten zu Forschungszwecken zur Verfügung. Biostatistiker*innen bringen das notwendige Knowhow mit, um dafür geeignete Studien zu entwickeln.

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