Die Pharmakokinetik beschäftigt sich grob damit, welchen Weg Arzneimittel durch unseren Körper nehmen und wie der Körper damit umgeht. Wir geben einen Überblick über diesen Teilbereich der Pharmakologie. 

Der Weg eines Arzneimittels und die Pharmakokinetik

Arzneimittel können auf ganz unterschiedliche Weise verabreicht werden. Wir können Tabletten oral einnehmen oder z.B. eine heilende Creme auf die Haut auftragen. Medikamente lassen sich injizieren oder inhalieren. Selbst bei der Injektion gibt es Unterschiede zwischen subkutan (unter die Haut), intramuskulär (in eine Muskelpartie) oder arteriell (in die Arterie). Nachdem das Medikament bzw. Pharmakon verabreicht wurde, nimmt es seinen Weg durch den Körper und setzt dabei seine Wirkstoffe frei. Dieser erste Teil des Wegs wird auch als “Galenik” bezeichnet. Die pharmazeutische Technologie beschäftigt sich damit, wie ein Pharmakon verabreicht werden kann.

Im nächsten Schritt kommt die sogenannte “Pharmakokinetik” zum Einsatz. Sie erforscht, wie ein Körper mit dem Pharmakon interagiert. Die Pharmakokinetik beschäftigt sich mit der Aufnahme des Wirkstoffs, der Absorption, der Distribution (der Verteilung) und dem Metabolismus (dem Stoffwechsel) bis hin zur Elimination (der Ausscheidung) von Medikamenten. Auf eine kurze Formel gebracht: ADME.

Damit unterscheidet sich die Pharmakokinetik von der dritten Phase auf dem Weg des Pharmakons, der Pharmakodynamik. Sie beschäftigt sich damit, wie das Arzneimittel auf den Körper wirkt. Dazu gehört auch die Erforschung von Nebenwirkung sowie der für die Wirkung eines Medikaments notwendigen Wirkmechanismen.

Wichtige Aufgaben der Pharmakokinetik

Die Erkenntnisse aus der Pharmakokinetik sind für Arzneimittelhersteller wichtig, denn sie sorgen z.B. dafür, dass die Wirkstoffe von Arzneimitteln in ausreichender Menge dort ankommen, wo sie ihre Wirkung entfalten sollten. Dieser Vorgang wird “anfluten” genannt. Die Forschung im Bereich Pharmakokinetik kann z.B. herausfinden, ob ein Arzneimittel schnell oder langsam anflutet. Bei bestimmten Wirkstoffen ist es z.B. wichtig, dass diese nur langsam an den Rezeptoren ankommen. So wird eine unerwünschte Nebenwirkung verhindert. Ein gutes Beispiel dafür sind Opioide, die zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden. Würden diese zu schnell anfluten, könnte das eine euphorisierende Wirkung hervorrufen, welche die Abhängigkeit bzw. die Sucht nach diesem Wirkstoff fördern könnte. Geht es jedoch in der Anästhesie darum, dass eine Narkose schnell wirken soll, muss das eingesetzte Pharmakon genau das Gegenteil erfüllen und besonders fix anfluten. 

In der Forschung werden im Bereich der Pharmakokinetik deshalb zwei zentrale Bereiche beleuchtet, die Invasion (das Anfluten) und die Elimination (das Abfluten). Hierfür wird u.a. Blutplasma nach dem Verabreichen von Medikamenten untersucht. 

Die Pharmakokinetik sorgt somit letztlich dafür, dass Wirkstoffe eines Pharmakons in ausreichender, aber nicht zu großer Menge an der gewünschten Stelle ihre Wirkung entfalten.

Jobs im Bereich Pharmakokinetik

Pharmakonzerne beschäftigen im Bereich Pharmakokinetik Expert/-innen. Diese arbeiten im Labor daran, die Wirksamkeit von Medikamenten durch Versuche und Forschung nachhaltig zu verbessern. 

Jobchancen ergeben sich für Absolvent/-innen aus den Bereichen Pharmakologie, Biochemie, Biologie oder auch Veterinärmedizin, wenn z.B. Tierversuche vorgenommen werden. Je nach Stellenausschreibung können auch Erfahrung im Durchführen von Versuchen bzw. entsprechende dafür notwendige Zertifikate erforderlich sein.

Real Staffing vermittelt Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Medizintechnik und dem Gesundheitswesen. Unsere Mitarbeiter nehmen sich Zeit, um Sie und Ihre Anforderungen kennenzulernen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

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